Immer mehr Menschen geben an, Probleme bei der Verdauung oder andere Symptome wie Übelkeit, Unwohlsein oder sogar Kopfschmerzen in Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme zu haben. Häufig wird jedoch bei klassichen Untersuchungen wie einer Magen-Darm-Spiegelung oder dem Ultraschall des Bauches keine ausreichende Erklärung gefunden.

Unter dem Begriff Darmsanierung versteht man die Verbesserung des mikrobiellen Milieus im Darm und die Verbesserung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut. Die Darmsanierung setzt eine genaue Befunderhebung voraus, der die Anamnese (die das Beschwerdebild und das Ernährungsverhalten) vorausgeht. Im Mittelpunkt der Diagnostik steht die Untersuchung der intestinalen Mikrobiota (früher auch Darmflora genannt). Dieser Labortest gibt uns Aufschluss über die Zusammensetzung der verschiedenen Keime sowie Enzyme und Nahrungsmittelreste im Stuhl. Mittlerweile steht auch ein genetischer Stuhltest diesbezüglich zur Verfügung, den wir anbieten. Des Weiteren untersuchen wir über den Stuhl sogenannte Leaky gut-Parameter, das sind Stoffe, die bei gereizter Darmschleimhaut mit gestörter Barrierefunktion (Leaky gut) in abnormaler Anzahl im Stuhl nachweisbar sind.

Die Ergebnisse werden in Zusammenschau mit den erhobenen Ernährungsfaktoren für ein individuelles Therapiekonzept interpretiert, das sowohl Veränderungen im Ernährungsverhalten als auch die Einnahme schleimhautaufbauender Substanzen und Prä- oder Probiotika beinhalten kann.

 

Darmhypnose

Neben weiterführenden Untersuchungen, wie der Analyse der Mikroorganismen des Magen-Darm-Traktes (Mikrobiota) und verschiedener Tests auf Unverträglichkeiten, bieten wir mit einer speziellen Hypnosetherapie, der Darmhypnose oder Reizdarmhypnose, eine Möglichkeit an, die Interaktion zwischen dem (Darm)Nervensystem und der Verdauungsfähigkeit des Darmes zu verbessern. Häufig sind Reizdarmsymptome von einem übererregten Darm-Nervensystem mitbegründet. Die Hypnose kann helfen, das Darmnervensystem ("Darmhirn") wieder mit unserem Kopf und der Verdauung in Balance zu bringen und fehl- oder überreagierende Reizleitungen umzuprogrammieren.

Die Idee der Darmhypnose geht auf die Forschung des britischen Gastroenterologen Peter Whorwell zurück. In einer Studie an 204 Reizdarm-Patienten war die Hypnosetherapie bei über 70 Prozent wirksam.